Keine Angst, ich werde mich kurz fassen, aber Ihr müsst durchhalten, da gibt es eine ganze Menge, denn ich war von 1978 bis 1994 Handballobmann und später 2004 bis 2010 noch einmal, sogar von 2016 bis 2021 lenkte ich das Handballschiff, um dann in den Vorstand zu gehen. Also macht Euch auf was gefasst!
Der Handball wie auch der Sport im Allgemeinen lebt von der Initialzündung und die kam meistens aus Kiel. Auch wenn der TSV Schönberg älter als der THW Kiel ist, so sorgten die Kieler für den Handballboom.
Handball hat in Schönberg eine lange Tradition. Doch nachweisbar ist der Handballsport im TSV Schönberg erst nach dem 2. Weltkrieg. Karl-Heinz Plöger, ein Pionier und Motor der ersten Stunde, hatte erheblichen Anteil am Handballgeschehen in Schönberg in den Anfängen der 50ziger Jahre. Bereits 1948/49 erspielte sich die Herrenmannschaft einen 2. Platz in der Kreisklasse. Die Währungsreform und der Verlust des Vereinsvermögen sorgten dafür, dass die Fuß- und Handballer im Jahre 1949/50 kürzer treten mussten, um die Schulden abzubauen. Sie trugen die Reisekosten aus eigener Tasche. (so steht es in der Festschrift von 1963)
Trainiert wurde nach der Anmietung vom „Hotel Stadt Kiel“ im großen Saal. Da mussten die Handballer ihr Zielvermögen und das technische Können an den Tag legen, damit der Ball nicht auf Umwegen plötzlich auf dem Tresen von Calli Ruser landete.
Mit dem neuen Sportplatz an der Jugendherberge gab es Großfeldhandball in Schönberg. Aus der Zeit stammt das Foto. Nur, wer kann mir bei den Namen helfen? Bitte melden!
Die 1. Handballmannschaft des TSV Schönberg 1950
Im Jahre 1951 hatten dann die Handballer ihren zweiten Platz im Kreis Plön behauptet. Die Handballer trugen mit einem Blitzturnier zum Vereinsgeschehen am 19.08.1951 bei. Von den Ergebnissen stand nichts in der Festschrift von 1963. Für den ausscheidenden Fachwart für Leichtathletik und Handball wurde Turnbruder Engler am 27.01.1953 auf der Jahreshauptversammlung als Handballfachwart gewählt. Für das Jubiläumsjahr organisierte die Handballabteilung ein Freundschaftsspiel gegen den THW Kiel IV. So steht es in der Festschrift von 1963.
Irgendwie schlug das Jubiläumsjahr den Handballern auf den Magen. Nämlich 1954 musste die Handballsparte, die kurzfristig von den Sportfreunden Walter Stoltenberg und Karl Bahr übernommen wurde, ihren Spielbetrieb einstehen. Zu hoch waren die Abgänge an Spielern.
Erst mit dem Bau der neuen Sporthalle und Bezugnahme 1963 wurde auch wieder eine eigenen Handballabteilung ins Leben gerufen. Federführend für die Zeit ab 1963 war Gunter Hagelberg.
Gunter Hagelberg prägte die Handballzeit der 60ziger Jahre. Mit ihm konnte ich einen netten Plausch führen.
Bis zur Halleneinweihung 1963 ging es tatsächlich noch ins Hotel Stadt Kiel. Calli Ruser musste das eine oder andere Mal den Kopf einziehen, wenn die Handballer ihren Unterarmwurf, Kernwurf oder Sprungwurf präsentierten. Aber mit dem Bau der Halle marschierten die Handballer um Gunter Hagelberg in Richtung Kreisliga Plön.
Dort sorgten dann Peter Matz, Bruder vom Nationalspieler Matz aus der DDR, der sich abgesetzt hatte, Gerd Zahlmann, als gnadenloser Torwart bekannt, Hermod Scholz, als Sohn vom Rektor Scholz, der Bruder Egbert Scholz, Wolfgang Deppert, mit seinem zielgenauen Schlagwurf und Gunter Hagelberg als Organisator und Lenker des Ganzen für Furore. Im Gespräch verriet mir Gunter, dass damals natürlich die Fahrten aus eigener Tasche bezahlt wurden, das Training in der neuen Halle viel Spaß brachte und die Kameradschaft einfach toll war. Ich muss sagen, an diese Jungs kann ich mich nicht erinnern, obwohl ich seit 1961 das Geschehen in der neuen Sporthalle mitbekam.
Vielleicht lag es daran, dass Gunter Hagelberg den Schwerpunkt auf Turnen und Horst Hagelberg auf Leichtathletik setzten. Eingestiegen bin ich erst als 14-jähriger Leichtathlet bei solchen Schönberger Handball Größen wie Norbert Fock, Peter Schoebe, Manni Mösch, Raimund Stieler und Helmut Saurin. Da ging es am Sonnabendnachmittag ab 15.00 Uhr hoch her. Die Bälle knallten nur so gegen die Wand. Netze hinter den Toren gab es nicht, geworfen wurde aus allen Rohren und gespielt wurde bis wir umfielen. Danach ging es zu Calli Ruser, wo es für mich ein Spezi gab und natürlich das Fernsehen über dem Tresen.
Ja Leute, zu Hause hatten wir nur 2 Programme, das dritte wurde geschont, und Calli Ruser hatte gefühlt immer 6! Gespielt wurde auf Kreisebene und auch einige Erfolge erzielt. Die Ära mit Raimund Stieler und Helmut Saurin ging dann im Jahre 1977 zu Ende. Ich selber war seit 1970 in Eutin und durchlief die Ausbildung zum Polizeibeamten. Dort wurde ich als Handballer „neu“ entdeckt!
Zunächst bei der Hundertschaftsmeisterschaft, dann der Abteilungsmeisterschaft und nicht zuletzt als Auswahlspieler bei der Polizei Schleswig-Holstein mit den damaligen THW Bundesliga Spielern Dieter Baguhn und Peter Prehn stand ich plötzlich im Fokus Handball, eine geförderte Sportart bei der Polizei. In Wittlich Wangerohr wurden wir 1974 mit der Auswahl dritter bei den Deutschen Meisterschaften. Zwei Jahre später, inzwischen als Regionalliga Spieler vom Ellerbeker TV, wurde ich mit der Deutschen Polizeiauswahl Europameister.
1978 sprach mich Walter Ehlers, der damalige Schriftwart im TSV Schönberg, auf den Handball Posten im TSV Schönberg an. Dienstlich landete ich dann auch noch als Dorfsheriff in Schönberg und eine neue Ära kann beginnen! Lasst Euch überraschen, was dann alles passierte!