der TSV Schönberg hat den 2. Weltkrieg überstanden, hat das Millennium hinter sich gelassen, die Corona-Pandemie überwunden und hat heute immerhin tatsächliche 1.111 Mitglieder.
Hallo, wer ist eigentlich für die Schnapszahl verantwortlich. Nur für kurze Zeit, denn unsere Leiterin der Geschäftsstelle Steffi Krause ist fast schon belanglos über die Zahl hinweggegangen. Aber das holen wir nach.
Auch heute noch ist die Turnabteilung die Mitglieder stärkste Abteilung. Sie gliedert sich in das bewährte Familienturnen, vorher Mutter und Kind Turnen, dem Geräteturnen ohne Eltern, vorher Kinderturnen und dem Leistungsturnen.
Wie heißt es in der Festschrift von 1963 so schön:
„Aus den Berichten der Fachwarte (aus dem Jahre 1950 Anm. d. Red.): Der Ehrenturnwart wies warnend auf die Abnahme des Interesses der Jugendlichen und Erwachsenen am Turnen alten Stils hin, was schon zum Fehlen einer Männerriege führte. Die Lücken, die der Krieg unter den Aktiven gerissen hatte, haben sich nicht wieder aufgefüllt. Nur rund 12 aktive Turner sind vorhanden, alle übrigen sind Kinder.“
Auch heute finden wir die Kinder bis 5 Jahre in Begleitung der Eltern beim Familienturnen.
Und wer einen Blick am Montag, von 15.30 bis 17.00 Uhr, in die Hallen A und B wirft wird feststellen, dass es sich meistens um den Erziehungsberechtigten ob Mama oder Papa handelt, der am Hallenrand zuschaut. Unter gekonnter Federführung von Abteilungsleiterin Steffi Krause, der Freiwilligen Dienstlerin im Sport (FSJlerin) Charlotte Voigt und mit Unterstützung von Mama oder Papa wird die Bewegungslandschaft aufgebaut. Anschließend toben, springen, hüpfen, laufen die Kinder über Bänke, Matten, Ringe, Kästen. Dabei fallen sie auch hin oder stoßen sich. Eine wirklich gelungene Aktion, um die heutigen Innendoor Kinder auf die raue Außenwelt oder dem anschließend Geräteturnen vorzubereiten.
Parallel findet dann in der Alten Halle (Halle E) von 16.00 – 17.00 Uhr das Geräteturnen ohne Eltern unter fachlicher Leitung von Melli Smarsch statt. Das was die Kleinen, die Jüngsten noch unkoordiniert, wild tobend oder auch unstrukturiert mit und an den Geräten durchführen, kanalisiert Melli ganz geschickt zu Turnübungen.
Wer dann noch weiterführend sich mit dem Aufschwung, dem Schwebebalken oder vieles mehr auseinandersetzen will oder vielleicht schulisch sogar muss, der schließt mit dem Leistungsturnen am Montag, 17.00 – 19.00 Uhr und am Donnerstag von 17.00 – 19.00 Uhr, in der alten Halle an.
Immerhin befindet sich der TSV Schönberg im regen Austausch mit der Gemeinschaftsschule Probstei (GSP), die ein Sportprofil hat und durch die Lehrerin Kim Bühlow, einer ehemaligen Bundesliga Leistungsturnerin, zur Zeit das Turnen als Schwerpunkt auserkoren hat.
Schade ist sicherlich, dass es weder eine Erwachsenenturnriege oder Teilnahme an Meisterschaften gibt, doch auch hier wie überall fehlt es an Übungsleitern, bewährten Helfern, also an Erwachsene, die sich turnerisch mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen und begleiten wollen. Ich kann nur raten, melden, melden und nochmals melden auf der Geschäftsstelle bei Steffi Krause unter Telefon 043443155.
Wir verfügen herausragende Trainer- und Übungsleiterinnen bei unseren vielseitigen Kursen.

Mit viel Power sehen wir eine Gruppe von Sabine Lükemann links in der Halle E

Step-Aerobic sehen wir rechts mit Maike Hanke, die vor der Gruppe steht ebenfalls Halle E
Mit Maike Hanke, Sabine Lükemann, Steffi Krause, Maria Eschstruth, Anne Zumpe und Silke Hergeröder haben wir eine Paket oder Strauß an Konkursangeboten, die manchmal auch wechseln, deshalb Nachfrage halten unter Tel. 043443155:
Kommen wir wieder auf die Historie zu sprechen. Aus der Festschrift des Jahres 1963 heißt es weiter:
„Wie betäubt lag das Leben damals darnieder, im Gang gehalten allein durch den Zwang der Stunde, um die Sicherstellung des notwendigsten Lebensunterhalts bemüht zu sein. Schleswig-Holstein vor allem bog sich unter der ungeheuren Bürde des Bevölkerungszuwachses aus den zerbombten Städten und deutschen Ostgebieten.

Der Ort Schönberg allein war von ca. 1800 Einwohnern im Jahre 1939 auf rund 6000 angestiegen. Hunger und Wohnungsnot diktierte die Stunde.“
Schönberg wird auch heute weiter wachsen. Es sind in den letzten Jahren einige Wohngebiete dazugekommen. Auch der TSV Schönberg hat Zuwachsraten. Doch zur Zeit diktiert das Angebot, der Preis und das eigene Umfeld die Aktivitäten. Wir leben in Konkurrenz mit privaten Betreiben von Fitness Studios, Angeboten von Kursen wie Yoga, Pilates und Spinning. Vielleicht tragen die guten Sportstätten, die Familienatmosphäre und die große Palette an Sportaktivitäten zum weiteren Wachstum bei. Wir haben einen intensiven Austausch mit dem Eigentümer der Sportstätten. Gerade im Jahr 2022 wurde ein neuer Kooperations- und Nutzungsvertrag geschlossen, der uns großartige Möglichkeiten eröffnet. Wir sind dem Schulverband und deren Mitgliedern sehr dankbar.
Weiter geht es mit der Festschrift von 1963:
„Nach Durchführung einer Unterschriftensammlung riefen sie zum 30.11.1945 zu einer Versammlung im Bahnhofshotel auf, die einen verblüffend lebhaften Widerhall in der gesamten Bevölkerung, auch unter den Neubürgern und den Soldaten der Gefangenenzone fand. Da die Verordnungen der britischen Militärregierung ein Wiederaufleben des alten Schönberger Turnvereins „Gut Heil e.V.“ formal nicht gestatten, wurde die Gründung eines neuen Vereins, nunmehr unter dem Namen: „Schönberger Turn- und Sportverein“, beschlossen. Sogleich wurde auch ein Vorstand gewählt, der folgende Besetzung aufwies:
1. Vorsitzender Walter Söchtig, 2. Vors. Herbert Stoltenberg, Schriftwart Herman Rusch, Kassenart Ernst Klein. Damit war der Anschluss an den bewährten und traditionsreichen früheren Turnverein „Gut Heil“ gewährleistet und zugleich ein neuer Anfang gemacht, ungeachtet der Schwierigkeiten, die durch die Entnatifizierungbestimmungen und durch den Zwang zum Ablassen von allen traditionellen Bindungen in den Weg gewälzt waren.
Aber vor welches Erbe sah sich der Verein von 1945 gestellt! 44 aktive Turnkameraden waren gefallen oder vermisst, damit der Stamm der Schönberger Turnerschaft ausgelöscht.
Am 16.01.1947 fand die Jahreshauptversammlung statt, in der die Satzung genehmigt wurde. In das Vereinsregister wurde der TSV Schönberg am 15.08.1947 eingetragen. Das erste Turn- und Sportfest fand am 31.08.1947 statt, das den ungeteilten Beifall der Bevölkerung fand.“
In der Festschrift von 1963 heißt es weiter:
„Wie rührig der Verein auch sonst nach außen hin auftrat, mag daraus ersehen werden, dass schon am 15.12.1946 ein Kinderbühnenschauturnen veranstaltet worden war, dem am 21.12.1947 ein Kinderturnfest und am 26.12.1947 wieder ein Bühnenschauturnen folgten. Diese Veranstaltungen erwiesen sich als Werbewirkung der Jugend gegenüber so erfolgreich und wurden so beifällig von der Bevölkerung aufgenommen, dass das Kinderbühnenschauturnen in der Weihnachtswoche zu einer ständigen Einrichtung wurde und bis heute geblieben ist.“
Ich selber kann mich noch gut daran erinnern, dass ich einmal einen Tannenbaum auf der Bühne im Vereinslokal „Hotel Stadt Kiel“ gespielt habe. Das hat viel Schweiß und Lampenfieber bedeutet. Gottseidank hatte ich keinen Text, das wäre sicherlich daneben gegangen.
Dort auf dem Saal im Vereinslokal bei Kalli Ruser standen im Seitengang die üblichen Turngeräte wie Bock, Kasten, Schwebebalken und einiges mehr. Geturnt wurde vor der Bühne. Bodenturnen auf Matten, sogar an Reckturnen kann ich mich erinnern. Und wenn die Kleinen (also ich) fertig waren, standen wir mit großen leuchtenden Augen an der Tür zum Saal und schauten den Größeren beim Turnen zu. Mein Vater, Fritz Friese, suchte und fand mich angewurzelt dort an der Eingangstür zum Saal stehen. Ein Bier hatte ich nicht in der Hand, denn Durst hatte ich erst zu Hause.
Übrigens gespart wurde damals schon. Immerhin hatten die Mitgliederrinne und Mitglieder ein Ziel vor Augen:
Wohin sein (Kassenwart Walter Tramm) Streben ging, machte die Turnratssitzung am 10.08.1950 deutlich: ein Ausschuss bestehend aus den Sportfreunden A. Koch. H. Greve. H.J. Schröder wurde gebildet, der umgehend in Verhandlungen mit dem Sportförderungsausschuss Schleswig-Holstein und der Gemeinde Schönberg eintreten sollte, um den Bau eines Sportplatzes hinter der neu zu errichtenden Volksschule in Schönberg sicherzustellen. Schon auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24.10.1950 kam ein Planentwurf des neuen Sportplatzes aufgestellt vom Dipl.-Ing Müller-Lobeck, zur Vorlage und fand Annahme.
Das Jahr 1953 stand gänzlich im Zeichen der Vorbereitungen und der Durchführung der Feier des 90. Gründungsjahres des Vereins, die am 05. und 06. September in schlichter, aber überaus würdiger Form begangen wurde.
Eingeleitet wurde das Fest am Sonnabend, den 05.09. mit einem Kinderturnfest und einem Laterne Umzug.



Seit zwei Jahren ist das Laterne Laufen mit der Heikendorfer Show-Brassband und der Jugendfeuerwehr Schönberg wieder fester Bestandteil unserer Veranstaltungsreihe. Ein Highlight es es, wenn von der Drehleiter ein Bonbonregen auf die kleinen Teilnehmer geworfen wird.
Wir feiern in diesem Jahr unser 160. Gründungsjahr. Wir werden kein Kommers auflegen, dafür werden wir die Abteilungsveranstaltungen würdigen. Immerhin haben wir noch zwei größere Projekte in der Röhre, die uns am Herzen liegen.
Zum Einen versuchen wir schon seit Jahren einen Kunstrasenplatz an der Strandstraße zu installieren. Wir sind da im regen Austausch mit der Gemeinde, da diese Investition bei weitem unsere Etatsituation sprengt.
Zum Anderen möchten wir 14 Luftgewehrstände und einige Kleinkaliber Stände digitalisieren. Anträge auf Bezuschussung wurden gestellt. Wenn alles klappt bekommt der TSV Schönberg in dieser Menge eine im Kreis Plön einmalige neue digitalisierte Anlage, die hoffentlich neue Mitglieder in der Schützenabteilung ziehen wird.
Aber dazu mehr, wenn es um die Fußball- und die Schützenabteilung geht.